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Bewegungsstörungen der Hüfte

Zu den Bewegungsstörungen der Hüfte gehören

Wegsacken in der Hüfte

Das „Wegsacken“ beim Gehen oder Stehen geschieht bei manchen Patienten ganz plötzlich und unerwartet, während das Bein sich direkt davor noch ganz normal verhielt. Dabei kommt es nicht selten in der Folge zu Verletzungen, zum Beispiel am Sprunggelenk. Bei anderen geschieht das Wegsacken regelmäßig, so dass sie sich kaum auf den Beinen halten können. In der Medizin heißt ein plötzliches Wegsacken „drop attacs“, ein ständiges Wegsacken „positiver Trendelenburg“. Es handelt sich bei dem Wegsacken nicht etwa um ein primär muskuläres Problem, d.h. die Muskeln sind nicht zu schwach, um den Körper zu tragen, sie springen nur momentan durch Verspannungen des Bindegewebes auf ihnen nicht an. Es handelt sich also um ein Bindegewebsproblem. Ein Wegsacken der Hüfte ist häufig ein Folgeschaden nach Unfällen, Verletzungen, Operationen.

Behandlung

Behandlung bei Bewegungsstörungen der Hüfte - Behandlung durch PohltherapieVor der Behandlung mit der Pohltherapie® macht ein Therapeut mit dem Patienten zusammen die Stelle ausfindig, von de aus das Wegsacken geschieht. Meist zeigt der Patient die Außenseite der Hüfte oder der Hüften. Sowohl bei plötzlichem, unerwarteten wie beim ständigen Wegsacken der Hüfte hilft es im Allgemeinen mittels der Pohltherapie® das Bindegewebe / Faszien am Becken außen zu behandeln, also auf den Muskeln Glutäus medius, Tensor fasciae latae und Glutäus minimus. Diese Muskeln müssen anspringen, wenn wir wie beim Gehen das Gewicht vorübergehend auf ein Bein verlagern, wenn nicht, führt das zu Wegsacken der Hüfte.

Nach der Bindegewebs- / Faszienbehandlung überprüft man wieder das Gehen. Es sollte jetzt ohne Wegsacken möglich sein. Für einen bleibenden Erfolg muss man die Bindegewebs- / Faszienbehandlung natürlich wiederholen.

Außerdem kann man feststellen, ob und wie der Patient das Bein abduzieren, d.h. zur Seite wegstrecken kann. Natürlich kann man die Hüftmuskeln des Beines auch in Richtung Abduktion pandikulieren. Dazu lässt man den Patienten sich auf die gesunde Seite legen, das untere Bein angewinkelt. Das obere Bein lässt man strecken und Richtung Zimmerdecke anheben. Von oben drückt man dagegen. Beim Pandikulieren stellen sich eventuell noch Stellen heraus, wo das Bein vom Bindegewebe / Faszien her noch nicht anspringt. Das kann man im Anschluss behandeln.

Als Übungen kann man den Patienten solche zur Abduktion des Beines empfehlen. Im Körperbewusstseinstraining erhält der Patient Gelegenheit, sich bewusst wieder mit gleichem Gewicht auf beide Beinen hinzustellen und zu bewegen.

Eingeschränkte Streckung des Hüftgelenks

Die Patienten haben meist Schmerzen in der Leiste, manchmal auch im Iliacus-Gebiet (der Iliacus ist ein Muskel, der sich innen an den Beckenschaufeln vorn befindet) oder an der Lendenwirbelsäule oder in den Oberschenkeln vorn oben. Der Oberkörper ist deutlich auf einer oder auf beiden Seiten vornüber gebeugt, aber nicht im Sinne eines Rundrückens, sondern der ganze Rumpf ist zum Bein hin gebeugt. Die Gehbewegung ist entsprechend beidseitig oder einseitig eingeschränkt. Der Gang ist kleinschrittig, das Becken wird nicht mitbewegt, das Bein kann nicht oder nur kaum nach hinten geführt werden. In Rückenlage liegt der Oberschenkel der betroffenen Seite (oder beider Seiten) nicht auf.

Behandlung

Man behandelt mit Pandiculation und Myogelosenbehandlung der Pohltherapie sowohl den Psoas- als auch den Iliacusmuskel wie auch deren gemeinsamen Ansatz am Oberschenkel, außerdem alle übrigen Hüftbeugemuskeln, sowie das Bindegewebe / Faszien auf ihnen, und lässt den Patienten anschließend versuchen, aufrecht zu gehen. Dabei muss man ihm im Sinne eines Körperbewusstseinstrainings zeigen, worum es geht, nämlich, dass er, was immer er tat, es mit gebeugten Hüftgelenken tat, und an welchen Stellen, zum Beispiel beim gehen, er die Hüftgelenke jetzt strecken kann. Beim Gehen streckt sich das Hüftgelenk normalerweise, wenn das jeweilige Bein das Gewicht übernimmt und dann noch mehr, wenn es nach hinten geht. Gut ist es, wenn man zusammen mit dem Patienten herausfinden kann, wie er zu dieser Fehlhaltung gekommen ist, bzw. wie er sie sich immer wieder zuzieht. Bei Beschwerden dieser Art muss man oft den beruflichen Alltag des Betreffenden auf Situationen absuchen, wo er sich zum Beispiel im Sitzen in solch eine gebeugte und einseitig gebeugte Haltung bringt.

Am eindrucksvollsten ist mir ein alter, groß gewachsener Bäckermeister in Erinnerung, der praktisch sein ganzes Berufsleben mit gebeugten Hüftgelenken zugebracht hatte, indem er so Brot und Backwaren auf Blechen in den Ofen geschoben hatte. Jetzt, in seinem Ruhestand, war er immer noch in dieser Haltung, von der wir ihn mit der Pohltherapie® befreien konnten. Dabei musste ihm seine Haltung natürlich erst klar werden.

Eingeschränkte Beugung des Hüftgelenks

Hüftgelenke, die sich beide überhaupt nicht beugen ließen, sind uns noch nie begegnet. Das wäre eine so starke Behinderung, dass Alltagsleben nicht mehr möglich wäre, denn man könnte sich zum Beispiel nicht mehr hinsetzen, auf die Toilette gehen usw.. Wohl aber haben wir oft Menschen gesehen, deren Beugemöglichkeit der Hüftgelenke auf beiden Seiten so eingeschränkt war, dass sie sich zum Beispiel nicht mehr allein und ohne Hilfsmittel die Schuhe und Strümpfe anziehen konnten. Zum Sitzen muss man die Hüftgelenke nämlich nur im 90-Grad-Winkel beugen, zum Schuhe- und Strümpfe anziehen dagegen erheblich weiter (bitte ausprobieren).

Einen Fall habe ich behandelt, wo sich ein Hüftgelenk nicht einmal bis 90 Grad beugen ließ, so dass die Patientin sich immer vorn auf die Stuhlkante setzte, wo sie das Hüftgelenk des betreffenden Beines gestreckt lassen und den Unterschenkel durch starke Kniebeugung unter die Sitzfläche bringen konnte. Diese massive funktionelle Einschränkung war im Anschluss an Hüftoperationen (nicht direkt danach!) in der Jugend entstanden. Da die Einschränkung zum großen Teil nur funktionell war, konnte sie sich nach längerer Behandlung ihren Traum erfüllen, mit beiden Beinen im rechten Winkel zu sitzen. Irgendwann konnte sie dann ganz selbstverständlich etwas vom Boden aufheben (wofür man die Hüftgelenke stärker als 90 Grad beugen muss, bitte ausprobieren).

Bei dieser Patientin wurde auch eine weitere Schwierigkeit deutlich, die aus einem stärkeren Mangel an Beugemöglichkeit in den Hüftgelenken entstehen kann: es entsteht im Sitzen eine – einseitig oder beidseitig – gebeugte Haltung, die nicht wie beim Stoppmuster daher rührt, dass Bauch- und Brustmuskeln den Oberkörper nach vorn ziehen, sondern dadurch, dass die Hüftstrecker, vor allem die verkürzten rückwärtigen Oberschenkelmuskeln, das Becken unten nach vorne ziehen (bitte ausprobieren!).

Noch deutlicher wird dieses Handicap, wenn man die Betroffenen mit ausgestreckten Beinen oder im Schneidersitz am Boden oder auf der Liege sitzen lässt: die Haltung ist krumm nach vorn gebeugt, ein Aufrichten nicht möglich (bitte selbst ausprobieren!). Die eingeschränkte Beugefähigkeit der Hüftgelenke tritt besonders bei gestreckten Knien zutage. Die rückwärtigen Oberschenkelmuskeln sind nämlich zugleich Hüftstrecker und Kniebeuger. Sind sie in Dauerkontraktion geben sie vor allem dann zu wenig nach, wenn man gleichzeitig die Hüftgelenke beugt und die Knie streckt.

In geringerem Umfang ist diese eingeschränkte Beugefähigkeit der Hüftgelenke in unserer Kultur ubiquitär, was wohl von dem ständigen Sitzen auf Stühlen oder Sesseln herrührt, bei dem man die Beugemuskeln des Knies immer in verkürzter Position hält. Diese Muskeln sind aber zugleich Strecker des Hüftgelenks. Man merkt es daran, dass es auf der Rückseite der Oberschenkel zieht, wenn man sich mit gestreckten Knien nach vorne beugt und mit den Händen den Fußboden zu erreichen versucht (bitte selbst ausprobieren!). Dass man dabei den Fußboden nicht erreicht oder zumindest nicht mit der flachen Hand, ist bei Kindern normal und kann bei Erwachsenen auch an verkürzter Rückenmuskulatur, langen Beinen oder kurzen Armen liegen. Die Einschränkung durch verkürzte Oberschenkel- und Pomuskeln stört die meisten Menschen nicht, da das Vorbeugen mit gestreckten Beinen, bei denen das Ziehen der Oberschenkel deutlich würde, im Alltag praktisch nicht vorkommt. Meist besteht kein Schmerz in den Hüftstreckern.

Behandlung

Bei stärkerer Einschränkung behandelt man in der Pohltherapie® mit Pandiculations, Myogelosen- und Bindegewebs- / Faszienbehandlung vor allem die rückwärtigen Oberschenkelmuskeln und den großen Gesäßmuskel. Sind die Rückenstrecker an der Hemmung des Vorbeugens beteiligt, behandelt man diese natürlich entsprechend.

Mittels der Pohltherapie® behandelnden Therapeuten, die Sie auf der Therapeutenliste finden.

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